Abiturprüfungen starten fünf Tage später und zeitgleich mit Schleswig-Holstein

Am vergangenen Donnerstag hat die Kultusministerkonferenz entschieden, dass in diesem Schuljahr alle Abschlussprüfungen stattfinden sollen, soweit dies aus Infektionsschutzgründen zulässig ist. Wie mehrere andere Bundesländer hat deshalb jetzt auch die Hamburger Schulbehörde genauere Pläne für das Abitur vorgelegt. Demnach soll der Beginn der schriftlichen Prüfungen wie in Schleswig-Holstein auf den 21. April verschoben werden, um den Schülerinnen und Schülern mehr Vorbereitungszeit zu ermöglichen. Zudem werden mit Rücksicht auf die gesundheitliche Lage drei Mal so viele Nachschreibetermine angeboten. Um die Lehrkräfte zu entlasten, sollen die Zweitkorrekturen der rund 27.000 Abiturklausuren nur im Ausnahmefall stattfinden. Diese und weitere Erleichterungen gelten auch dann, wenn die Schulschließungen vor den Abiturprüfungen aufgehoben werden. Zusätzlich werden Schulbehörde und Schulen besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen, um den Infektionsschutz zu sichern.

Die schriftlichen Abiturprüfungen sollen nun in der Zeit vom 21. April bis 6. Mai stattfinden. Bereits in dieser Woche sollen die Lehrkräfte mit ihren Schülern Kontakt aufnehmen und die Einzelheiten der Abiturprüfungen besprechen. Auch die häusliche Vorbereitungszeit für das Abitur soll bereits in dieser Woche eingeleitet werden. Dazu sollen die Schulen ihre Zeitpläne für das laufende Semester anpassen. Insgesamt stehen den Schülern damit bis zu 20 Tage Abiturvorbereitungszeit zur Verfügung, doppelt so viel wie ursprünglich geplant.

Die Schulbehörde will genau wie die anderen Bundesländer auf Schüler besondere Rücksicht nehmen, die krankheitsbedingt oder aufgrund besonderer Umstände an den Hauptprüfungen nicht teilnehmen können. Deshalb werden anstelle der üblichen fünf Nachschreibetermine insgesamt elf Nachschreibetermine im Mai angeboten. Falls auch diese Termine von einzelnen Schülern krankheitsbedingt nicht wahrgenommen werden können, werden im Juni erstmals noch einmal fünf weitere Nachschreibetermine angesetzt. Viele Schüler haben für die mündliche Prüfung eine aufwendige digitale Präsentation vereinbart. Falls einige nun aufgrund ihrer häuslichen Situation diese Präsentation nicht fertigstellen können, können sie sich bis zum 8. Mai neu entscheiden und alternativ auch eine herkömmliche mündliche Prüfung absolvieren.

Um den Schulen die Arbeit zu erleichtern, sollen die Zweitkorrekturen der rund 27.000 schriftlichen Abiturarbeiten in diesem Jahr nur im Ausnahmefall stattfinden. Für die Lehrkräfte ist das eine ganz erhebliche Arbeitsentlastung. Zudem gewinnen im Gegenzug je nach Terminplan auch einzelne Erstkorrektoren etwas mehr Zeit für die Korrektur. Darüber hinaus dürfen die Schulen zur besseren Organisation der vielen Prüfungen dann, wenn der Schulbetrieb wieder angelaufen sein sollte, an bis zu drei Tagen den Unterricht der anderen Schüler aussetzen.

Wenn die Schulschließungen und die Infektionsrisiken anhalten, sollen die Prüfungen unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. So sollen die Arbeitsplätze der Schüler mit zwei Metern Abstand aufgestellt werden und auf höchstens zehn pro Klassenraum begrenzt werden. Alle Klassenräume und WC-Anlagen werden unmittelbar vor Beginn der Prüfung intensiv gereinigt. Zusätzlich sollen in den Prüfungsräumen Desinfektionsmittel für die Hände griffbereit aufgestellt werden. Darüber hinaus sollen die Prüfungen eines jeden Tages jeweils zeitlich um 15 Minuten versetzt gestaffelt werden, damit sich die Schüler beim Ankommen und Weggehen nicht begegnen.

Die Hamburger Schulbehörde stimmt die Maßnahmen zur Durchführung der Abschlussprüfungen regelmäßig mit der Gesundheitsbehörde ab und orientiert sich unter anderem an den Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz, wo die Schüler bereits in der letzten Woche das Abitur geschrieben haben.

 

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